Neubau: Wie baue ich ein Energiespar-Haus?

Wie gestalten Sie heute am besten einen Neubau? Wie kann bei Neubauten auf Energieeffizienz geachtet werden? Und welche Investition lohnt sich und welche nicht? Hier erklärt WechselJetzt.de alles rund um das Energiesparhaus, die Zuschüsse durch die finanzielle Förderungen sowie die Vor- und Nachteile des Energiesparhauses. Mit einem Energiesparhaus sparen Sie Energie, Geld und schonen das Klima.

Energiespar-Haus - was ist gemeint?

Als Energiespar-Haus wird jedes Haus bezeichnet, welches Energie spart. Generell kann man hier von jedem Haus sprechen, das weniger Energie als ein durchschnittlicher deutscher Haushalt verbraucht. Ein Singlehaushalt hat einen jährlichen Verbrauchs-Durchschnitt von 1.500 kWh Strom im Jahr. Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht im Durchschnitt 4.250 kWh Strom. Bei Gas verbraucht der durchschnittliche Singlehaushalt 6.000 kWh im Jahr. Vier Personen brauchen in einem Haushalt über ein Jahr circa 15.000 kWh. Viele Einfamilienhäuser haben allerdings noch höhere Verbräuche - schlecht isolierte Häuser, die eher ländlich als städtisch angesiedelt sind, verbrauchen oft bis zu 40.000 kWh im Jahr.

Das Energiesparhaus wird zum Standard im Hausbau der Zukunft. Jegliche andere Bauweisen sind nicht nur ineffizient, sondern auch nicht mehr geduldet. Wenn Sie über den Hausbau nachdenken, sollten Sie sich also in jedem Falle mit dem Energiesparhaus beschäftigen.

Im Fachjargon nennt sich ein Energiespar-Haus “Effizienzhaus”. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gibt es die Unterscheidung zwischen dem Effizienzhaus, dem Passivhaus, dem Nullenergiehaus und dem Plusenergiehaus. Der Begriff des Hauses kann sowohl ein Massivhaus, ein Fertighaus, oder ein Holzhaus meinen.

Wovon hängt Energieeffizienz ab?

Viele äußere Umstände beeinflussen den Energieverbrauch eines Hauses. Größere Häuser, beispielsweise haben einen niedrigeren Kompaktheitsgrad und somit höhere Energiekosten. Auch der Wärmeverlust durch Dämmung und Einfachverglasung beeinflusst den Energieverbrauch. Es ist also nicht allein von Ihnen sondern auch vom Standort und Alter Ihrer Immobilie abhängig, wie effizient Ihr Haus ist.

Energieeinsparverordnung EnEv

Die Energieeinsparverordnung (EnEv) schreibt vor, dass Häuser immer energieeffizienter gebaut werden müssen. Neubauten müssen daher Strom und Wärme auf möglichst CO2 neutrale, effiziente Weise gewinnen und nutzen. Doch auch ohne die EnEv lohnt es sich, energieeffizient zu leben. Grund dafür sind die steigenden Energiepreise für Strom und Gas.

Warum lohnt sich ein Energiesparhaus?

Ein Energiesparhaus ist im Falle eines Neubaus nicht nur vorgeschrieben, sondern senkt auch Ihre Nutzungskosten. Gerade weil ein Effizienzhaus teurer in der Anschaffung und im Bau ist, erhöht die Energieeffizienz den Wiederverkaufswert des Hauses. Des Weiteren sind Sie unabhängiger von schwankenden Strom- und Gaspreisen, weil Sie selbst durch Solaranlagen oder Wärmepumpen Energie gewinnen können. Wie bereits erwähnt, ist ein Energiesparhaus auch sehr klimaneutral und wirkt somit der Luftverschmutzung entgegen. Energiesparhäuser haben außerdem ein besseres Raumklima. Das bessere Raumklima ist auf die dichten Fenster, die guten Lüftungsmöglichkeiten und die wenige Heizungsluft in einem Energiesparhaus zurückzuführen. Insgesamt bieten Energiesparhäuser also viele Vorteile, welche die Investition in ein energieeffizientes Eigenheim wett machen.

Energieeffizienzhaus

Heizen und Kühlen zugleich

Mit neuen Heiztechnologien kann im Winter geheizt werden und im Sommer gekühlt. So haben Sie Klimaanlage und Heizung in einem. Dies ist möglich durch regenerative Energien und Speichertechniken.

Förderung und Finanzierung des Energiesparhauses

Der Staat und die Länder haben verschiedene Förderprogramme für die Unterstützung der Energiesparhäuser. Modernisierung und energieeffiziente Sanierung werden ebenfalls gefördert. Mehr dazu im Beitrag zur Haus Sanierung. Genau wie bei der Beantragung der Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen, muss die Bezuschussung stets vor dem Beginn des Baus oder der Sanierung erfolgen.

Die KfW Bank fördert den Bau effizienter Neubauten. Auch lokale Hausbanken bieten manchmal Förderkredite an. Fragen Sie einfach mal in Ihrer Bank nach. Je mehr Energie Ihr Haus einspart, desto höher fällt Ihre Förderung aus. Außerdem gibt es verschiedene Programme für eine bessere Energieeffizienz.

Programme für höhere Energieeffizienz

Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau für eine höhere Energieeffizienz beziehen sich meist auf Heizungsoptimierung, Wärmedämmung und generell die Nutzung erneuerbarer Energien. Auch hier müssen Sie zunächst mit relativ hohen Investitionskosten rechnen, die sich aber aufgrund der Förderung schnell ausgleichen. Durch all die geförderten Maßnahmen sparen Sie nämlich langfristig und sind unabhängig von den Energiepreisen auf dem Markt.

Gefördert werden konkret die folgenden Maßnahmen:

  • Lüftungsanlagen
  • Solaranlagen
  • Batteriespeichersysteme
  • Wärmepumpen (auch in Kombination mit Photovoltaik)
  • Dachdämmung, Dämmung von Außenwänden und Kellern
  • Bessere Verglasung bei Fenstern

Arten der Energiesparhäuser

Es gibt verschiedene Arten des Energiesparhauses. In der EnEv ist festgelegt, wann ein Haus welchen Namen tragen kann. Die Kriterien finden Sie in den folgenden Absätzen.

KFW Effizienzhaus

Bei den KFW Effizienzhäusern gibt es weitere verschiedene Einstufungen. Das KfW Effizienzhaus 55 ist dabei besser als das Effizienzhaus 100, denn je geringer die Zahl desto weniger Energie wird genutzt. Alle Häuser können in diese Einstufung eingeteilt werden. Je besser das Haus eingestuft wird, desto höher die Kreditförderung bei der KfW.

Passivhaus

Durch passive Maßnahmen wie Verglasung, Dämmung und Wärmerückgewinnung spart ein Passivhaus Energie. Es werden keine aktiven Maßnahmen wie der Einsatz von erneuerbaren Energien ergriffen, sondern es wird mit dem gearbeitet, was vor Ort ist. So wird ein Passivhaus energieeffizienter.

3-Liter-Haus

Als 3-Liter-Haus wird ein Haus bezeichnet, welches im Jahr nicht mehr als drei Liter Heizöl auf einem Quadratmeter verbraucht.

Niedrigenergiehaus

Das Niedrigenergiehaus orientiert sich am durchschnittlichen Haus. Es ist das KfW Effizienzhaus 100, hat also keine besonders gute Energieeffizienz. Um allerdings nicht noch schlechter zu sein als ein Niedrigenergiehaus, darf ein Haus nicht mehr als 7 Liter Heizöl pro Quadratmeter im Jahr verbrauchen. Auch der Strom, in Kilowatt pro Quadratmeter, im Jahr ist auf 70 begrenzt.

Nullenergiehaus

Wie der Name schon sagt, benötigt das Nullenergiehaus keine Energie von außen. Es erzeugt selbst genau so viel Energie wie für Warmwasser, Kühlung, Heizung etc. benötigt wird. In der Theorie ist also keine Energie von außen von Nöten, doch manchmal kann es durchaus zu Engpässen kommen, in denen dann externe Anbieter einspringen.

Plusenergiehaus

Neben den Nullenergiehäusern gibt es solche Häuser, die mehr Energie erzeugen, als benötigt wird. Diese Häuser nennen sich Plusenergiehaus. Hier wird durch erneuerbare Energien, wie Photovoltaik und Wärmepumpen, soviel Elektrizität und Wärme gewonnen, dass überschüssige Energie gespeichert oder eingespeist werden kann.

Kosten für Ihr Energiesparhaus

Sie denken darüber nach, oder haben bereits entschieden, Ihren Neubau zu einem Energiesparhaus zu machen? Natürlich kommt es wie immer auf die äußeren Umstände Ihres Geländes an. Außerdem hängen die Kosten von der Größe Ihres Neubaus ab. Die KfW bietet jedoch Kredite in Höhe von bis zu 100.000 Euro an.

Wenn Sie ein Haus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche bauen wollen, können Sie mit Kosten von 200.000 bis 250.000 Euro rechnen. Sie können nun im besten Falle 100.000 Euro abziehen, wenn Sie den vollen Zuschuss der KFW beanspruchen. Neben diesem Zuschuss gibt es auch die Vergünstigungen des Kredits. Durch diese können Sie von Ihren Investitionskosten auch die Tilgungszuschüsse der KFW abziehen. Die Höhe der Tilgungszuschüsse hängt von der Art des Neubaus ab. Wie oben erklärt, werden die Zuschüsse höher, je energieeffizienter Ihr Neubau ist. Sobald Sie die Kosten für Ihren Neubau berechnet haben, können Sie also den Zuschuss der KFW abziehen und die Tilgungszuschüsse des KFW Kredits berechnen. So können Sie genau bestimmen, wie viel oder wenig Ihr Energiesparhaus kosten wird.

Die laufenden Energiekosten sind in einem Energiesparhaus deutlich geringer als in einem herkömmlichen Gebäude. So sparen Sie mit einem Energiesparhaus monatlich 100 bis 300 Euro. So rentiert sich die Investition in ihren effizienten Neubau.

Planung eines Energiesparhauses

Die Architektur, die Bauweise und Technik eines Hauses beeinflussen nicht nur den Energieverbrauch sondern auch das Wohnerlebnis. Generell gilt, dass ein Energiesparhaus nach Süden hin große Fensterflächen hat und nach Norden eher geschlossen ist. Wenn die Fenster nämlich nach Süden, Westen und Osten ausgerichtet sind, scheint das Sonnenlicht zu mindestens einer Zeit des Tages in das Zimmer. Dadurch muss weniger elektrisches Licht genutzt werden. Durch Fenster im Norden fällt jedoch kein Licht. Wenn Sie die Wahl haben, wählen Sie also die Wände nach Osten, Westen und Süden für das Fenster, so kann Tageslicht statt elektrischer Beleuchtung genutzt werden. Auch sollte das Gebäude möglichst kompakt sein. Auch die Wärmedämmung ist nicht zu unterschätzen. Während herkömmliche Ziegelsteine eine zusätzliche Dämmung brauchen, gibt es heute so genannte Wärmedämmsteine, welche ganz von alleine dämmen. Auch die dreifache Verglasung der Fenster, hilft bei der Dämmung des Energiesparhauses.

Energieberatung bei WechselJetzt.de

Noch Fragen? Bei WechselJetzt.de beantworten unsere Mitarbeiter:innen gerne Ihre Fragen. Wir bieten Ihnen unsere Beratung kostenlos telefonisch oder per E-mail an. Sie können sich auch in Ruhe auf unserem Solarrechner umsehen oder über das Heizen mit Heizstrom informieren. Unser Kunden Service ist gerne für Sie da.