Der Boiler

Ein Boiler ist ein Speicher für warmes Wasser, er hält Wasser in der gewünschten Temperatur permanent parat. Es gibt verschiedene Varianten von Boilern. Welche diese sind und wie sie sich unterscheiden, erklärt Ihnen WechselJetzt.de im Folgenden.

Eine Person in Deutschland verbraucht durchschnittlich 25 bis 50 Liter warmes Wasser täglich, das ist ungefähr das Zehnfache des Trinkbedürfnisses, also eine ganze Menge! Um diese Menge  zu decken, gibt es verschiedene Möglichkeiten für die Bereitstellung, wie etwa Boiler oder Durchlauferhitzer. Der Unterschied zwischen Boiler und Durchlauferhitzer ist, dass der Durchlauferhitzer das Wasser nur dann erwärmt, wenn es benötigt wird, der Boiler hält jedoch stets warmes Wasser parat. Da die Leistung eines Durchlauferhitzers begrenzt ist, ist es bei Wohnsituationen mit mehreren Bewohnern sinnvoll, einen Boiler einzusetzen.

Wie funktioniert ein Boiler?

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Prinzipiell ähneln sich alle Arten an Boilern im Aufbau, je nach Funktion, Hersteller und Design gibt es jedoch Abweichungen. Aber das Design basiert immer auf einem isolierten Heizkessel mit integriertem Heizmechanismus, welcher die Beiträge für das Warmwasser sichert.

Ein Boiler erwärmt Wasser in einem Heizkessel und speichert dieses dann auch dort. Das Erhitzen geschieht durch verschiedene Methoden, beispielsweise Gas oder aber Strom.

Boiler können zentral oder dezentral installiert werden. Dezentral bedeutet, dass der Boiler nahe der Entnahmestelle platziert wird, und daher oft mehrere Boiler benötigt werden, um einen gesamten Haushalt zu versorgen. Solche Boiler sind zum Beispiel Kleinspeicher oder Tisch- und Wandspeicher. Bei einer zentralen Installation versorgt ein großer Warmwasserspeicher den gesamten Haushalt. Meist erwärmt die Zentralheizung einen solchen Speicherwassererwärmer, dies kann durch unterschiedliche Energieformen passieren, beispielsweise durch eine Wärmepumpe, durch eine Solaranlage, oder aber durch Öl oder Gas. Findet die Warmwasserbereitung durch die Zentralheizung statt, spricht man anstatt von einem Warmwasserboiler auch von einem Warmwasserspeicher, da die Heiz- (“Boil”-) funktion nicht direkt vom Kessel ausgeht. 

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Da das Wasser durch Rohrleitungen fließen muss, und dabei je nach Entnahmestelle bestimmte Strecken zurücklegen muss, geht hier ein signifikanter Wärmeanteil verloren. Um diesen Wärmeverlust zu minimieren, lohnt es sich, eine zeitgesteuerte Pumpe am Gerät zu verwenden. So zirkuliert das Wasser nicht den ganzen Tag durch die Rohre. Auch der Stromverbrauch der Pumpe kann so verringert werden. Um eine Pumpe zu steuern, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Zeitschaltuhr, welche mit Temperaturfühler arbeitet: Sie springt an, wenn das Wasser in den Leitungen eine bestimmte Temperatur unterschreitet.
  • Selbstlernende Pumpen: Diese Pumpen können die Zeiten der Wasserentnahme speichern und schalten sich entsprechend ein und wieder aus.
  • Taster an den Zapfstellen: Durch Tippen kann sich die Pumpe kurzzeitig einschalten.
  • Regelung durch Druckschwankung: Wenn durch das Aufdrehen eines Wasserhahns der Druck in den Wasserleitungen abfällt, beginnt die Pumpe zu arbeiten.

Warmwasserboiler  können in zwei Kategorien unterteilt werden: Hochdruck-Warmwasserboiler und Niederdruck-Warmwasserboiler. Hochdruck-Boiler sind Wasserspeicher, die bei zwei Leitungen zur Zapfstelle angewendet werden. Sie sind geschlossene, druckfeste Geräte und halten bis zu 10 bar Druck in den Leitungen aus. Niederdruck-Boiler werden bei drei Zuleitungen zum Wasserhahn verwendet. In den offenen, drucklosen Systemen gibt es eine Mischbatterie als Überlauf.

Was sind die Vorteile eines Boilers?

Für größere Haushalte mit einem hohen Bedarf für Warmwasserversorgung eignet sich ein Boiler besser als ein Durchlauferhitzer. Ein Boiler bietet eine große Menge an gleichmäßig temperiertem Wasser, welches mehrere Zapfstellen versorgen kann. Das Warmwasser ist außerdem fast ohne Verzögerung verfügbar. Oft ist der Betrieb des Boilers unabhängig von der Heizungsanlage und kann sogar an eine Photovoltaikanlage gekoppelt werden.

Was sind die Nachteile eines Boilers?

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Durch das konstante Warmhalten des Wasser wird viel Energie benötigt, was hohe Kosten zur Folge hat.. Im Vergleich zu Heizarten ohne Warmwasserspeicher, wie beispielsweise dem Durchlauferhitzer, gibt es bei Boilern die Gefahr von Keimbildung, oft wird in diesem Kontext vor Legionellen gewarnt. Wenn die Temperatur jedoch über 60 Grad Celsius beträgt, ist dieses Risiko gering. Außerdem ist die Menge des Warmwassers begrenzt, wenn ein heißes Bad den Speicher leert, muss neues Wasser erst wieder erhitzt werden. Dies kann eine Weile dauern. Diese Zeit zum Heizen muss auch bedacht werden, wenn man den Boiler für bestimmte Zeiten abschaltet. Zusätzlich braucht ein Boiler Platz für die Menge an Wasser, die er bereithält. Funktioniert der Warmwasserspeicher mithilfe der Zentralheizung, ist das System zudem etwas ineffizient in den Sommermonaten.

Anschaffung und Installation

Boiler oder Durchlauferhitzer? Wenn Sie sich für den Boiler entschieden haben, ist die nächste Entscheidung, welche Art des Warmwasserspeichers Sie wählen. Je nach Größe des Boilers richtet sich auch der Anschaffungspreis. So liegen Preise für kleine Artikel bei ab 100€, wenn Sie jedoch ein großes Modell möchten, welches in der Lage ist, Ihren ganzen Haushalt mit Warmwasser zu bedienen, müssen Sie mit 1000€ oder mehr rechnen. Außerdem kommen zu den Anschaffungskosten noch die Energie- beziehungsweise Gaskosten für den Betrieb dazu. Bei einem Mehrpersonenhaushalt kann sich dies auf schätzungsweise 600-800 kWh belaufen, also mehrere hundert Euro im Jahr. Es gibt verschiedene Ausführungen von Boilern, beispielsweise Hängespeicher, Untertischgeräte, Standgeräte, Liegegeräte, oder Flachspeicher. 

Pflege des Boilers

Es ist empfohlen, den Boiler mindestens alle 3 bis 5 Jahre zu reinigen und zu entkalken, bei sehr hartem Wasser sollte das sogar alle 2 Jahre geschehen. Dies ist wichtig, da sonst Kalkablagerungen an den Heizstäben die Effizienz beeinträchtigen können. Wenn Sie sich mit der Mechanik etwas auskennen, können Sie diese Wartung auch selbst versuchen. Wenn Sie sich jedoch unsicher sind, können Sie auch Fachpersonal damit beauftragen. Wenn Sie in Ihrer eigenen Immobilie wohnen, müssen Sie für diese Kosten selbst aufkommen, mieten Sie jedoch, muss der Vermieter überfällige Wartungen organisieren.

Fazit

Ein Boiler eignet sich für Ihren Haushalt, wenn Sie einen hohen Warmwasserbedarf haben. Neuere Modelle lassen sich mit einer Solaranlage kombinieren, sodass das konstante Heizen Ihren Geldbeutel nicht zusätzlich belastet. So kann ein Boiler als nachhaltige Möglichkeit der Warmwasserversorgung dienen. Vergessen Sie für ideale Effizienz und Hygiene jedoch nicht, Ihren Boiler regelmäßig warten zu lassen.